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Nicht-Werksfahrer trumpfen auf

Thursday, 16 August 2012 11:00 GMT
Nicht-Werksfahrer trumpfen auf
Mit zwölf definitiven und wohl eigentlich 14 Werks-Teilnehmern in der eni FIM Superbike Weltmeisterschaft 2012 könnte man durchaus davon ausgehen, dass die Privat-Teams eher unter ferner Liefen mitfahren und nicht an vielen Wochenenden unter den Top-Ten ankommen oder sogar mitten auf das Podest fahren.


Werks-Ressourcen und -Personal sowie die Wahl unter den besten Fahrern wird sich im Normalfall über die Saison immer in den besseren Ergebnissen niederschlagen, doch für die Fahrer auf Halb-Werks- oder Privat-Maschinen hat die Saison 2012 bislang einige Möglichkeiten geboten. Und eigentlich ist es auch passend, dass die Weltmeisterschaft in ihrem 25. Jahr genauso offen und chancenreich für alle Teilnehmer ist wie zu Beginn 1988.


Sylvain Guintoli ist das augenscheinlichste und wohl berühmteste Beispiel dafür, was mit Privat-Maschinen und -Budgets in der SBK 2012 erreicht werden kann. Er gewann in Assen ein Rennen auf seiner Effenbert Liberty Racing Ducati, dann holte er einen weiteren Erfolg für sein neues Pata Racing Team Ducati bei seinem ersten Ausritt in neuen Farben in Silverstone. Zudem holte er sich in Monza die Tissot-Superpole.


Michel Fabrizio und Ayrton Badovini sind streng genommen keine Privatfahrer, doch sie sind mittlerweile ebenfalls auf das Podest gefahren, wobei sie vor dem offiziellen BMW-Fahrerduo blieben.


Chaz Davies, der trotz eines eher schwierigen Starts auf seiner ParkinGO Racing MTC Aprilia aktuell Elfter ist, hat im Motorland Aragon beinahe im Trockenen gewonnen und holte in Rennen zwei den dritten Platz. Auch bei einigen anderen Rennen griff er das Podest an, wenn das Setup der schnellen aber schwierigen Aprilia stimmte. Diesbezüglich darf nicht vergessen werden, dass es das erste volle Jahr in der SBK für die Leute aus dem ParkinGO-Team, den Piloten und einen Großteil der Crew ist.


Jakub Smrz (Liberty Racing Team Effenbert Ducati) hat bisher als Privatfahrer in der SBK fünf Podestplätze eingefahren, einen davon dieses Jahr in Silverstone. Dazu kamen 2012 noch zwei Superpole-Erfolge, einer in Amerika und einer in Silverstone. Er liegt auf Gesamtrang zwölf, obwohl er bisher vier Mal punktelos blieb.


In seiner zweiten Saison als Privatfahrer in der SBK konnte Smrz' Teamkollege Maxime Berger am vorigen Rennwochenende in England mit Platz fünf sein bisher bestes Resultat herausfahren. Er liegt aktuell innerhalb der Top-15 der Gesamtwertung.


Lorenzo Zanetti vom PATA Racing Team Ducati holte mit Platz acht in Imola sein bisher bestes SBK-Resultat. Seine Konstanz als Punktesammler hat ihm bislang 34 Zähler eingebracht, was in einem Jahr wie diesem und vier Wochenenden vor Schluss durchaus respektabel ist.


Niccolo Canepa (Red Devils Roma Ducati) hat dieses Jahr in Assen ebenfalls mit Platz acht sein bestes Karriere-Ergebnis eingefahren. Er liegt nur einen halben Punkt hinter Zanetti, obwohl er die Runde in Brünn verpasst hat.


Für David Salom ist der zwölfte Platz nach einigen schweren Stürzen und Verletzungen in diesem Jahr als bestes Ergebnis durchaus gut, auch wenn sein Team Pedercini Kawasaki dieses Jahr einen zehnten Platz als Bestwert einfahren konnte. Dieses Ergebnis hatte Bryan Staring auf heimischem Boden in Australien erzielt, bevor er sich danach auf seine Superstock-Aufgaben für das Pedercini Team konzentrierte.


Von den regelmäßig startenden Privatteams in der Weltmeisterschaft hatte das Grillini Progea Superbike Team in diesem Jahr die härteste Aufgabe, als sie versuchten, die BMW S1000RR zu regelmäßigen Punkteankünften zu bringen. Der ursprüngliche Fahrer Mark Aitchison und der Neu-Ankömmling Norino Brignola haben in dieser Saison Punkte geholt, obwohl das Feld dicht mit Werks-Teams und erfahreneren Privatteams besetzt ist.